Forever Everest - "Der Weg ins Base Camp"

Anna Spielbüchler • 28. März 2022

Forever Everest: Vom Meeresniveau auf den Mount Everest mit Zwischenstopp an den Judoschulen zur Unterstützung der Judo-Kids - Judokerin Sabrina Filzmoser berichtet von ihrer Reise als IJF Botschafterin

Was für eine Reise war das bis jetzt...


Am 4. März bin ich in Indien auf Meeresniveau mit dem Mountainbike gestartet und mit meinen Freunden Laxmi und Harka nach Nepal gefahren – mit unzähligen Eindrücken, Bekanntschaften und Erlebnissen am Weg. Seit 16. März bin ich nun zu Fuß unterwegs und durfte erneut viele spannende und wundervolle Erfahrungen machen und Kontakte knüpfen. 


Am 24. März 2022 erreichte ich zu ersten Mal das Everest Base Camp (EBC), um welches herum ich mich die nächste Zeit aufhalten werde, um mich für die Besteigung des Mount Everest zu akklimatisieren. Am Weg bis dorthin habe ich viel über das Forever Everest Projekt nachgedacht. Und mehrere Worte gefunden, die es für mich charakterisieren und die für mich wichtig sind: Geduld, Verzicht, Respekt, Hingabe, Demut, Selbstaufopferung, Bescheidenheit. Denn abgesehen von der sportlichen Dimension eines solchen Projektes, auf das ich mich gerade vorbereite, ist das Wichtigste all das, was vor und nach der Besteigung auf den höchsten Berg der Erde geschieht und geschehen wird. Seit Jahren engagiere ich mich für die Menschen in den Bergen, sei es in Nepal oder in Bhutan. Ich konnte inzwischen viel Sport- und Bildungsmaterial transportieren und glaube wirklich an sie. Ich will auch meine eigenen Erfahrungen einbringen und dabei die Werte einer Sportart, die des Judos, vermitteln, die auf einem universell anerkannten Moralkodex beruhen. Die Besteigung des Everest ist also nur ein kleiner Teil eines Projekts, das sich vor allem auf eine starke Interaktion mit der Sherpa-Gemeinschaft stützt, auf einen ständigen Austausch mit der einheimischen Bevölkerung, auf die Achtung ihrer Bräuche, ihrer Traditionen und ihrer Kultur. Forever Everest ist also nicht nur das Streben nach einer sportlichen Leistung, die in dieser Dimension auf einen Kampf gegen mich selbst hinausläuft und nicht auf einen Wettbewerb zwischen Projekten. Mit Forever Everest unterstütze ich das Everest-Judo-Programm, das sich seit Jahren an junge Nepalesen in der Region wendet. Es ist ein Mittel, um die Werte des Friedens, der gegenseitigen Hilfe und des gegenseitigen Wohlergehens zu verbreiten. Und schließlich ist es ein Mittel, um die lokale und internationale Gemeinschaft für die absolute Notwendigkeit des Umweltschutzes zu sensibilisieren.


Deshalb möchte ich an dieser Stelle wieder über die vergangenen Tage berichten, die mich zu Fuß von Bubsa bis ins Base Camp gebracht haben.


Je näher ich den Mount Everest in den letzten Tagen gekommen bin, umso voller bin ich in die erstaunliche Sherpa-Kultur eingetaucht. Hier dreht sich alles um Demut. Ich wurde in Khumjung, in der Nähe des Sir Edmund Hillary Khumjung Denkmals, mit einer herrlichen Zeremonie empfangen, ein Empfang, den ich mir so nie hätte vorstellen können. Das Dorf liegt 3790 m über dem Meeresspiegel in der Khumbu-Subregion innerhalb des Sagarmatha-Nationalparks, der zum Weltkulturerbe zählt. Alle meine Freunde dort wünschten mir 'Subhakamana', was so viel bedeutet wie 'Tashi delek', erfülle deine Träume und viel Glück. Ich fühle mich wirklich gesegnet, hier von so vielen wunderbaren Menschen umgeben zu sein.

Eine weitere großartige Person, mit der ich Zeit verbringen durfte, war Fräulein Pemba. Sie hat den braunen Gürtel im Judo und betreut alle 88 Judokids in Khumjung. Sie bietet auch kostenloses Essen und eine Unterkunft in ihrer eigenen Herberge für diejenigen an, die sich die Kosten nicht leisten können. Ich habe noch nie einen Menschen mit so viel Herz gesehen, der sich um 315 Schüler vom Kindergartenalter bis zur 10. Schulstufe kümmert. Sie kennt jede einzelne Familiensituation. Das bedeutet nicht nur, dass sie die Eltern kennt, sondern auch, dass sie weiß, wie die Kinder zur Schule kommen. Von den entlegensten oder hochgelegenen Orten benötigen manche 3-4 Stunden bis zur Schule! Deshalb bietet sie ihnen eine Unterkunft in der Herberge von Khumjung an.


Obwohl der Hillary Trust und der Himalayan Trust die Khumjung-Schule seit ihrem Bau im Jahr 1961unterstützen, reicht dies nicht aus. Auch an Personal scheitert es vielfach: Die Lehrer der Khumjung-Schule auf 3790 m Höhe verdienen 250 Dollar im Monat. Selbst einheimische Lehrer ziehen es vor, in niedrigeren Höhenlagen zu arbeiten, wie in Chaurikarka oder Lukla. Ausländische freiwillige Lehrer bleiben in der Regel nur 2 bis 3 Wochen und auch nur im Sommer, weil es für sie zu schwierig ist, hier zu leben und zu überleben.


In den Tagen vor meiner ersten Ankunft im Base Camp hatte ich die Gelegenheit, wertvolle Zeit mit meinen Judokids in der Monjo Schule (2850m) und Khumjung Schule (3790m) zu verbringen. Noch sind nicht alle Judoanzüge, Winterkleidung und Sportgeräte in den Schulen angekommen, aber ich konnte schon viel verteilen und spenden. Und weitere 500kg werden in Kürze in der Khumjung Schule noch angeliefert. Am Ende meiner Expedition, im Mai 2022, planen wir auch eine wichtige Feier für unseren Everest Judo Club in der Sir Edmund Hillary Schule in Khumjung. Dazu aber mehr in den kommenden Wochen...


Noch zuvor in Namche bin ich auf Lakpa Tensing getroffen, den Besitzer des Green Tara Hotels im Ort. Sein Vater, der gerade seinen 90. Geburtstag gefeiert hat, ist der einzige Überlebende von Hillarys Expedition auf den Everest von 1953, der Erstbesteigung des Mount Everest. 

Neben den interessanten Persönlichkeiten gibt es auch noch so viele wunderbare Ort zu entdecken: So hatte ich einen erstaunlichen Tag im Pangboche-Dingboche-Kloster in Khumjung-Tengboche auf 4328m. Oder nahe des Base Camps habe ich eines der weltweit höchsten Wetterobservatorien und seismologische Messlabors der Welt auf 4970 m gefunden und besichtigt und einige nette Erklärungen über die Art der wissenschaftlichen Arbeit erhalten. 


Und daneben gibt es jeden Tag unglaublich beeindruckenden Naturlandschaften zu bestaunen: Vom Chukung Ri auf 5500m durfte ich den Sonnenaufgang über Dingboche genießen, mit Blick auf meinen absoluten Lieblingsberg, den Lhotse (8516m) und den Island Peak (6189m), auf dem ich 2013 war. Das Dorf Chukung bot mir einen sensationellen Blick auf den Nuptse (7864m) und die Lhotse-Wand. Es ist einfach zu beeindruckend! Obwohl man auf einer Höhe von 4700m steht, blickt man auf eine Wand von 4000m mehr!


Ich bin einfach voller Dankbarkeit gegenüber allen Erfahrungen und Erlebnissen, allen Einheimischen, die mich in jedem Dorf willkommen geheißen haben, voller Demut gegenüber all den hart arbeitenden Trägern, Sherpas und intensiv studierenden und trainierenden Judokids, die ihre friedlichen Träume verwirklichen wollen. Das alles steht weit vor dem sportlichen Hintergrund der Bergbesteigung.   

Für den sportlichen Teil freue ich mich, wenn ihr mich am LIVE-Tracking oder unter @forevereverest2022 (Instagram) begleitet. 


Noch mehr freue ich mich aber, wenn ihr meine beiden Projekte unterstützt:

https://www.gofundme.com/f/everestjudoclubscholarships

https://www.gofundme.com/f/nepalcyclingschool

Tashi delek, Sabsi


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